Kürzlich wurde Werner Schmidt für über 72 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr geehrt. Ein freudiger Anlass für den Stadtfeuerwehrverband Kiel, die Öffentlichkeit dieser langen Zeit im Ehrenamt teilhaben zulassen. Ein Pressetermin wurde anberaumt.
NDR Fernsehreporter Oli Krahe vom Schleswig-Holstein Magazin und Lokalreporter Frank Behling von der Kieler Nachrichten trafen den Jubilar am ehemaligen Spritzenhaus in Kiel-Moorsee. Genau hier im Steindamm begann am 1. April 1950 alles für den damals 16-Jährigen: Ein alter schwarzer Stahlhelm, eine blaue Arbeitsjacke und Gummistiefel mussten damals ausreichen, um als Feuerwehrmann wahrgenommen zu werden.
„Bei Feueralarm heulte die Sirene im Dorf und ich fuhr mit unserem 22 PS Lanz Bulldog mit 20 km/h vom Hof zum Spritzenhaus um dort den Tragkraftspitzenhänger anzuhängen“, erzählt Werner Schmidt (88) vor laufenden Kameras.
Alle alarmierten Wehrleute suchten Platz auf den Traktoren, wer kein Platz bekam, musste mit dem Fahrrad zur Brandstelle fahren. Meist brannten Heu oder Strohvorräte auf den Gehöften oder die Stoppelfelder wurden nach der Ernte angezündet. Geübt wurde natürlich auch, immer Sonntagvormittags, Treffpunkt Gasthof Först. Nach den Übungen oder Einsätzen wurden die nassen Schläuche zum Trocknen in die große Eiche am Dorfplatz hoch gezogen. 1964 wurde der treckergezogene Spritzenanhänger abgelöst durch ein neues Löschgruppenfahrzeug LF8. Die Gemeinde Moorsee ließ ein neues Gerätehaus errichten, die Einweihung war im Dezember 1969. Ein Jahr später erfolgt für Moorsee die Eingemeindung nach Kiel.
„Mit 65 war für mich Schluss mit Feuer ausmachen“, unterstreicht Schmidt, “fortan wechselte ich in die Ehrenabteilung meiner Wehr, schließlich müssen die Jüngeren ran, so wie ich damals“.
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