“Vier gemeinsame Ausbildungsblöcke, viele Arbeitsstunden in den einzelnen
Feuerwehren, erheblicher Planungsaufwand und ein großer Einsatz in Folge
der Ostseesturmflut am 20. und 21. Oktober dieses Jahres”, fasste Ronny Bloch,
Bereitschaftsführer der 9. Brandschutzbereitschaft des Landes Schleswig-Holstein,
das erste Jahr seit der ersten Zusammenkunft zusammen. Anlass war das Treffen der
Einsatzkräfte der Bereitschaft Ende November in der Akademie der Feuerwehr Kiel.
Mit insgesamt 15 Brandschutzbereitschaften in Schleswig-Holstein, bestehend aus
überwiegend ehrenamtlichen Feuerwehrkräften, wird im ganzen Land und darüber hinaus
innerhalb weniger Stunden nach der Alarmierung kompetente Katastrophenhilfe geleistet. In
Kiel ist die 9. Brandschutzbereitschaft beheimatet. Sie besteht aus 11 Einsatzfahrzeugen
und bis zu 70 Einsatzkräften. Hierfür steht ihnen moderne Technik zur Verfügung, welche
aus Mitteln des Landes Schleswig-Holstein, des Bundes und der Landeshauptstadt Kiel
beschafft wurden. Doch auch außerhalb der Brandschutzbereitschaft stehen die
Einsatzkräfte, Fahrzeuge und Gerätschaften in Kiel im Einsatzdienst.
Wesentlicher Bestandteil des Treffens war der Rückblick auf den Einsatz in Hasselberg
(Kreis Schleswig-Flensburg) am 25. und 26. Oktober diesen Jahres. Hier war der
Deichabschnitt nach der Sturmflut so sehr beschädigt, dass er durch Sandsäcke abgesichert
werden musste. Mehrere Brandschutzbereitschaften - darunter auch die 9. aus Kiel - wurden
hier tätig. Über Nacht sicherten die Kieler in zwei Schichten so den Deich auf ca. 100 m
Länge.
Einsatz der Brandschutzbereitschaft nach der Sturmflut im Oktober 2023
Einen zusätzlichen Rückblick auf die Sturmflut aus Sicht des Kreises Schleswig-Flensburg
lieferte der dort stellvertretende Kreisbrandmeister Mathias Mayer. Er berichtete über die
erheblichen Schäden in der Stadt Arnis und die Schwierigkeiten, die bei der
vorübergehenden Sicherung der Deiche eine Rolle gespielt haben. Die Beschädigungen an
den Deichen erforderten schnelle Maßnahmen, weshalb man sich dafür entschied, die
Brandschutzbereitschaften aus Schleswig-Holstein einzubeziehen. In seiner Analyse betonte
Mayer die effektive Zusammenarbeit mit den Brandschutzbereitschaften und bedankte sich
bei den eingesetzten Kräften.
Der stellv. Kreiswehrführer (SL-FL) Mathias Mayer referiert aus Sicht der Kräfte vor Ort
Auch Kiels Stadtwehrführer Bernhard Hassenstein lobte in seiner Zusammenfassung
ausdrücklich den reibungslosen und koordinierten Ablauf des Einsatzes. Besonders
bemerkenswert sei dies, da der letzte Einsatz dieser Größenordnung außerhalb der
Landeshauptstadt bereits fast 50 Jahre zurückliege: Im August 1975 wurden Einsatzkräfte
der Kieler Feuerwehr zur Unterstützung bei der Waldbrandkatastrophe in der Lüneburger
Heide alarmiert.
Stadtwehrführer Bernhard Hassenstein lobt den guten Ausbildungsstand der
Einsatzkräfte
Neben den genannten positiven Aspekten wurden auch gemeinsam mit den anwesenden
Einsatzkräften Verbesserungspotentiale herausgearbeitet, um in zukünftigen
Einsatzsituationen noch effektiver helfen zu können.
Zum Schluss blieb noch der Ausblick auf das kommende Jahr: Aufgrund der Wahl von
Ronny Bloch zum stellvertretenden Stadtwehrführer in diesem Jahr wird die Stelle des
Bereitschaftsführers Anfang nächsten Jahres neu besetzt. Weitere Infos folgen auf den
öffentlichen Kanälen des Stadtfeuerwehrverbandes. Zusätzlich hierzu wird auch ein neuer
stellvertretender Bereitschaftsführer gesucht.
Für das nächste Jahr sind wieder gemeinsame und Feuerwehr-Interne Übungstermine
geplant, sodass der Ausbildungsstand und die Zusammenarbeit zwischen den
Einsatzkräften immer weiter optimiert werden. Auch wenn alle auf ein weniger turbulentes
Jahr hoffen, ist die Bereitschaftsführung zuversichtlich, gut für mögliche Einsätze gewappnet
zu sein.
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